Ein einmaliges Ereignis, das in den Medien wenig Beachtung fand, hat mich an die Geschichte unserer Schulgebäude erinnert: Zum ersten Mal gewann ein Afrikaner den bedeutendsten Architektur-Preis der Welt, den Pritzker-Preis. Dieser ging an den Architekten Diébédo Francis Kéré aus Burkina Faso.
Nach dem Kauf des Grundstücks bei Kara und der Errichtung eines Brunnens stellte sich für SWEET die Frage nach dem Bau unserer Schulgebäude. Mein Vorgänger hatte die Vorstellung eines besonderen, herausragenden Bauwerkes und engagierte dafür einen Schweizer Architekten. Dieser reiste auch tatsächlich nach Togo, besichtigte unser Gelände und zeichnete Pläne. Als es dann um die Ausführung ging stellten wir bald fest, dass die Schweizer Ideen in Afrika zu unseren Budgetvorstellungen nicht realisierbar waren.
Gebaut wurden unsere Schulräume dann von den Lernenden der Don Bosco-Ausbildungsstätte in Kara in der traditionellen Bauweise der Togolesen mit selbst hergestellten Ziegeln. Das konnten wir uns leisten und ansehlich sehen die Gebäude auch aus.
Zugegeben: Was Kéré im Nachbarland Burkina Faso realisiert hat, ist wirklich einzigartig. Wahrscheinlich könnten wir uns diesen Architekten allerdings auch nicht leisten, nach dieser Preisverleihung ohnehin nicht mehr. Seine Ideen sind aber bemerkenswert und auf die jeweiligen Verhältnisse zugeschnitten. Deshalb gebe ich hier den Artikel aus dem Wiener Kurier/Freizeit vom 14.5.2022 wieder.
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